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TMB – Altlasten an ehemaligen Tankstellenstandorten

In der Altlastenuntersuchung trifft man oft auf Altstandorte, an denen sich früher Tankstellen befanden. Insbesondere bei den unterirdischen Tanks sind meist Kontaminationen des Bodens und des Grundwassers vorhanden. Diese sind durch Leckagen an den Tanks oder ganz simpel durch Überlaufschäden beim erneuten Befüllen entstanden. Hauptkontaminanten bei Benzin-, Diesel- oder Heizöltanks sind dabei in der Regel die Mineralölkohlenwasserstoffe. Diese besitzen 10 bis 40 Kohlenstoffatome, die wie eine Kette aneinandergereiht sind, und sind geruchlich sehr gut wahrnehmbar. Aufgrund der langen Moleküle zählt diese Stoffgruppe jedoch nicht zu den leicht flüchtigen Schadstoffen.

Bei Diesel und Heizöl spielen die leicht flüchtigen Substanzen keine große Rolle. In Benzin hingegen wird der leicht flüchtige Bestandteil aus den sogenannten BTEX-Aromaten gebildet. Diese Abkürzung steht für die Substanzen Benzol, Toluol, Ethylbenzol und Xylole, die als Antiklopfmittel früher den Ottokraftstoffen hinzugefügt worden sind. Auch heute sind sie noch im Benzin enthalten, jedoch nur noch mit einer maximal erlaubten Konzentration von 1 %.

Bei Benzol ist die krebserregende und erbgutschädigende Wirkung sicher nachgewiesen, zudem kann es Blutkrankheiten auslösen sowie unter anderem zu vorübergehender Erblindung führen.

Um zu überprüfen, ob von einem Altstandort durch BTEX-Aromaten eine Gefahr für die menschliche Gesundheit sowie das Grundwasser ausgeht, werden neben Boden- und Grundwasserproben auch Bodenluftproben entnommen und die Gehalte nach den gängigen Bewertungsgrundlagen (zum Beispiel von der LAWA) bewertet. Bei einer deutlichen Belastung, die eine Sanierung notwendig macht, kann zum Beispiel ein Bodenaustausch oder eine andauernde Bodenluftabsaugung und Reinigung über Aktivkohle vorgenommen werden. Aber auch durch Mikroorganismen können die Schadstoffe mit der Zeit abgebaut werden.

Neben den BTEX-Aromaten hatten wir in letzter Zeit auch mit weiteren leicht flüchtigen Substanzen aus der Gruppe der Trimethylbenzole (TMB) zu tun. Diese gehören zu den sogenannten C3-Aromaten und können u. a. das Zentralnervensystem angreifen. Die drei TMB-Isomere Mesitylen, Pseudocumol und Hemimellithin sind natürlich im Steinkohlenteer, aber auch in Kraftstoff enthalten und werden vielfach als Lösemittel eingesetzt. Anders als es bei den BTEX-Aromaten der Fall ist, gibt es für die TMB keine eindeutige Bewertungsstrategie in Niedersachsen. Zudem sind die TMB persistenter, also schlechter abbaubar, weshalb sie bei alten Schadensfällen oft einen bedeutenden Anteil ausmachen. Wenn die BTEX-Aromaten (besonders Benzol und Toluol) an einem Tankstellenschaden aufgrund des hohen Schadensalters schon abgebaut worden sind, bleiben oft nur noch die TMB mit höheren Gehalten zurück. Da jedoch davon ausgegangen werden kann, dass die Schadensquelle bereits versiegt ist und die Gehalte weiter zurückgehen werden, werden die TMB nur noch als Artefakt eines früheren Schadens angesehen.

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