Auf dem Grundstück der „Sternwarte Bochum“ befinden sich drei sogenannte Tagesüberhauen als Bergbaurelikte eines ehemaligen Grubenfeldes. Als Tagesüberhauen wird in bergmännischer Fachsprache ein im Kohleflöz von unten nach oben bis zur Tagesoberfläche zum Zwecke der Bewetterung hergestellter Grubenbau bezeichnet.
Die drei Tagesöffnungen sind unter Berücksichtigung der Überlagerungsmächtigkeit bis in eine Teufe von etwa 20 m bohrtechnisch zu erkunden. Bohrungen, die die Tagesöffnungen, Hohlräume und Lockerzonen aufschließen, sind anschließend für eine Verfüllung auszubauen.
Im Hinblick auf die potenziellen Gefährdungen der Standsicherheit und Gebrauchstauglichkeit der nahliegenden und überregional bekannten „Sternwarte Bochum“ wurde die TABERG Ingenieure GmbH neben der örtlichen Bauüberwachung der Bohrarbeiten auch mit der messtechnischen Überwachung von Erschütterungen an den Baulichkeiten der „Sternwarte Bochum“ beauftragt. Mit der Schwingungsüberwachung sollen nachteilige Auswirkungen der Bohrarbeiten auf die bauliche Struktur sowie auf das „Herzstück“ der Sternwarte, die zentrale Parabolantenne, erfasst und verhindert werden.
Zusätzlich zu den in der DIN 4150-3 „Erschütterungen im Bauwesen – Teil 3: Einwirkungen auf bauliche Anlagen“ angegebenen Anhaltswerten wurden „Nano-Linien“ und „Vibration Criteria“ (VDI 2038, Blatt 2) zur Beurteilung der Gebrauchstauglichkeit der hochempfindlichen Parabolantenne verwendet.