Mit Hilfe eines Tauchers wurde in einem Gewässer ungestörte Sedimentproben entnommen, die der Mull und Partner Ingenieurgesellschaft für die Planung einer Gewässersanierung dienten.
Bei der Planung von Gewässersanierungen sind sowohl die Standortbedingungen, die Sedimentzusammensetzungen, als auch die abfalltechnischen und naturschutzrechtlichen Belange zu berücksichtigen. Für Entschlammungen ist die Abschätzung der zu entsorgenden Massen und deren abfalltechnische Einstufung essenziell, da diese den größten Anteil an den Gesamtkosten ausmachen. Da die Dichte und das Volumens des Gewässersedimentes unter Wasser zu bestimmen sind, stellen diese Messungen bei den planerischen Arbeiten eine besondere Herausforderung dar.
Das Volumen wird in der Regel durch die Gewässerfläche und die Sedimentmächtigkeit ermittelt. Für die Ermittlung der Sedimentmächtigkeit werden je nach Größe des Gewässers entsprechend viele Querprofile durch das Gewässer gelegt. Entlang der Profile werden mithilfe von zwei Peilstangen, bezogen auf die Wasserobekante, meterweise Messungen durchgeführt. Eine Peilstange ist mit einem Auflagegitter versehen, um die Sedimentoberkante zu bestimmen. Die andere Peilstange ist spitz, da in der Regel die Mächtigkeit bis zum festen Untergrund bestimmt werden soll. Die Differenz der beiden Messungen ergibt die Sedimentmächtigkeit. Für die Berechnung der Kubatur werden anschließend, je nach Gewässerform, Mittelwerte der Mächtigkeiten gebildet und mit der Gewässerfläche multipliziert, interpolierte Modelle (z.B. Surfer) erstellt oder mithilfe von Zeichenprogrammen (z.B. AutoCAD) Berechnungen anhand der Querprofile durchgeführt.
Für die Dichtebestimmung ist – wie am Land auch – eine ungestörte Probenahme erforderlich, die z.B. von Tauchern durchgeführt werden kann. Der Taucher wird hierbei von Land aus über Funk zum gewünschten Punkt geführt und drückt eine Probenahmeapparatur mit definiertem Volumen in das Sediment bis es vollständig mit der Sedimentoberkante abschließt. Die Probe wird noch unter Wasser verschlossen, um anschließend im Labor die in situ-Lagerungsdichte und den Wassergehalt des Sedimentes zu bestimmen. Mithilfe der zuvor berechneten Sedimentkubatur werden so die zu entsorgende Tonnage und die Kosten für die Maßnahme geschätzt.
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