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Bohrschlammentsorgung in Uelzen: Aus Abfall wird Rohstoff

Bohrschlammentsorgung in Uelzen: Aus Abfall wird Rohstoff

 
Abfallwirtschaftsbetrieb (AWB) Uelzen betreibt innovative Aufbereitungsanlage

Horizontalbohrungen unterstützten im Landkreis Uelzen den Ausbau des Glasfasernetzes. Bei der vorteilhaften Leitungsverlegung entstehen jedoch Bohrschlämme, die ohne Aufbereitung weder verwertet noch beseitigt werden dürfen. Eine Versickerung vor Ort ist ebenso unzulässig wie das lange praktizierte Aufbringen auf landwirtschaftliche Flächen.

Der Abfallwirtschaftsbetrieb des Landkreises Uelzen (AWB) in Borg hat das Entsorgungsproblem gelöst. Seit September 2019 ist eine bundesweit einmalige mehrzügige Anlagenkonfiguration mit einem anspruchsvollen „Up-Cycling“ in Betrieb. Aus dem Bohrschlamm entstehen werthaltige Stoffströme für eine neue Nutzung. Dabei arbeitet der AWB energieautark. Die innovative Anlagentechnik wird komplett mit selbst produziertem Strom aus Bioabfällen betrieben.

 

Das Verwertungsgebot

Bohrschlämme sind Abfälle, die den Anforderungen des Kreislaufwirtschaftsgesetzes (KrWG) unterliegen. Mit dem Erlass vom 7. August 2015 untersagte das Niedersächsische Ministerium für Umwelt, Energie und Klimaschutz die praktizierte, unkontrollierte Beseitigung der Bohrschlämme aus Horizontalbohrungen. In Niedersachsen standen auch für nicht belastete Bohrschlämme nur vereinzelt Behandlungsanlagen zur Verfügung, so dass die Entsorgung neben den Annahmegebühren mit hohen Transportkosten und beträchtlichen Verkehrsemissionen verbunden war.

Die Suche nach einem rechtskonformen und verhältnismäßigen Entsorgungsweg veranlasste den AWB, sich des Problems mit eigenen Mitteln anzunehmen. Mit dem Standortvorteil der eigenen Deponie der Deponieklasse II im Entsorgungszentrum Borg zog der AWB 2018 die Entsorgung der mineralisch geprägten Bohrschlämme vor Ort in Betracht. Über eine Marktanalyse fand der AWB mit dem Unternehmen Max Wild aus Baden-Württemberg einen Anwender, der die Aufbereitung der Bohrschlämme mit der Rückgewinnung der Bohrsuspension kombiniert. Der Doppeleffekt und die Aufbereitungsprozesse überzeugten, weil sie auf die speziellen Eigenschaften der Bohrschlämme abgestimmt sind.

 

Positive Beiträge zur Umweltbilanz

Neben der Reduzierung der Entsorgungskosten ging es dem AWB auch um die positiven Beiträge zur Umweltbilanz: Verkürzte Transportwege verringern die Verkehrsbelastung und die CO2-Emissionen. Die Aufbereitung der Abfälle zur Verwertung schließt die Stoffkreisläufe und schont Deponievolumen. Nicht zuletzt die Umweltvorteile bewogen den Betriebsausschuss des Landkreises 2018 dazu, sich für die Investition zu entscheiden. Mit diesem Beschluss konnte das Projekt beginnen, das mit Kosten von 1,4 Mio. € für die Anlage und 400.000 € für die Infrastruktur verbunden war.

In Abhängigkeit vom Verwertungsziel durchlaufen die Bohrschlämme unterschiedliche Verfahrensstufen:

  1. Siebabscheidung zur Separierung des Bohrkleins
  2. Zentrifuge zur Abtrennung mineralischer Grobpartikel
  3. Optional: Recycling oder Abwasserklärung
    3.1  Mischstation zur Aufbereitung einer Sekundärspülung
    3.2  Flockstation und Lamellenklärer zur Sedimentierung der Partikel
  4. Konditionierung z. B. zur Herstellung von Betonblocksteinen oder zur Verbesserung der Verwertungseigenschaften,
  5. Abwasserbehandlung

Auch nach Fertigstellung des Glasfasernetzes bietet die Deponie Borg als Standort für eine Bohrschlamm-Aufbereitung anderen Vorhabenträgern Planungs- und Entsorgungssicherheit. Dabei bleibt der Anlagenbetrieb bisher noch hinter seinen Möglichkeiten zurück. Sowohl was die Kapazität als auch die Kreislaufwirtschaft betrifft. Die Bohrschlämme aus Horizontalbohrungen sind offensichtlich häufig noch auf unbekannten Entsorgungswegen unterwegs.

Die Optionen der Anlage bringen Umweltvorteile mit sich, die der abfallrechtlich gebotenen hochrangigen Verwertung auch für zukünftige Projekte in besonderem Maß entsprechen. Mit einer Aufbereitung, die sowohl in der Lage ist, die Bohrsuspension für eine erneute Nutzung zu gewinnen, als auch die nicht mehr im Bohrprozess nutzbaren Bohrschlämme für eine Verwertung der mineralischen Feststoffe zu konditionieren.

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