NEWS: Mit der vom Bundesrat am 25. Juni diesen Jahres eingeführten Mantelverordnung wurde die Bodenkundliche Baubegleitung (BBB) rechtlich in der Bundes-Bodenschutz Verordnung fixiert. Ziel der BBB ist es dem Bodenschutz im Rahmen von Bauvorhaben gerecht zu werden. Vor allem bei großen Bauprojekten, wie der Verlegung von Ver- und Entsorgungsleitungen, werden große Bodenflächen beeinflusst. Da diese Flächen nach den erfolgten Maßnahmen wieder natürliche Bodenfunktionen erfüllen sollen ist es wichtig Bodenbeeinträchtigungen durch den Bauprozess zu vermeiden oder zu vermindern.
Die Bodenkundliche Baubegleitung kann bei allen flächenhaft in den Boden eingreifenden Bauvorhaben des Hoch- und Tiefbaus, des Landschaftsbaus und bei allen Linien- und Flächenbauwerken, wie zum Beispiel Verkehrswegen, Anwendung finden.
Zu den Aufgaben der BBB zählen die Definition der bodenschützenden Randbedingungen und Auflagen sowie die Erstellung und Prüfung der notwendigen Planungs- und Datengrundlagen. Außerdem werden aus Bodenschutzsicht notwendige Maßnahmen festgelegt. Ein weiterer Bestandteil ist die Erstellung von bodenkundlichen Ausführungsplänen, die beispielsweise die Umsetzung von Bodenabtrag oder Rekultivierungsziele festlegen können. Außerdem nimmt die Fachkraft an Bausitzungen teil und steht bei der Bauausführung beratend zur Seite, um den Bodenschutz in allen Phasen der Maßnahme zu gewährleisten. Abschließend erfolgt eine Kontrolle der Bauausführung.
Seit 2017 bietet der Bundesverband Boden e. V. in Kooperation mit der Universität Osnabrück einen Zertifizierungskurs an, der sich in erster Linie an Angestellte von Ingenieur- und Gutachterbüros richtet. Bestandteile dieses Kurses sind die rechtlichen Rahmenbedingungen und die bodenkundlichen Ansprüche.
Durch eine gezielte Planung und ausreichendes Fachwissen kann so von Anfang an schädlichen Bodenveränderungen vorgebeugt werden. Maßnahmen zum Schutz des Bodens können sein Lastverteilungsplatten auf Bodenflächen zu verlegen die regelmäßig befahren werden oder Ketten- statt Radfahrzeuge zu verwenden. Ein weiterer bei diesen Planungen wichtiger Punkt ist die Beachtung der Bodenfeuchte. So sind Böden in der Regel deutlich anfälliger für Verdichtung, wenn die Bodenfeuchte hoch ist. Daher sollten Baumaßnahmen dauerhaft begleitet werden, um in Abhängigkeit der herrschenden Bedingungen Maßnahmen zu ergreifen, um den Boden zu schützen.
Die rechtzeitige Einbindung einer Bodenkundlichen Baubegleitung hat verschiedene Vorteile. Zum einen wird die Rechtssicherheit erhöht, da nach dem Grundsatz Vorsorge vor Nachsorge vorgegangen wird. Außerdem können von vornherein Konflikte während der Bauphase vermieden werden. Ein weiterer Vorteil der BBB ist es, dass die Kosten zur Rekultivierung der Flächen reduziert werden. Auch dies ist „Engineering for a better tomorrow“!
Bildquelle: Bodenkundliche Baubegleitung – GeoTeam Naila (geoteam-umwelt.de)
Weitere Quellen: LANUV (nrw.de) / Bundesverband Boden e.V. – Bodenkundliche Baubegleitung (bvboden.de) / LANUV-Fachbericht 82 (nrw.de)
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