Historische Erkundungen

Eine Gemeinde beabsichtigt die Beseitigung von baulichen Anlagen. In diesem Zusammenhang sollen Grundstücke freigelegt werden. Die Grundstücke wurden von der unteren Bodenschutzbehörde des Kreises als altastverdächtige Fläche gemäß § 2 Abs. 6 Bundes-Bodenschutzgesetz (BBodSchG) eingestuft und in das Boden- und Altlastenkataster des Kreises aufgenommen. Der Verdacht schädlicher Bodenveränderungen oder sonstiger Gefahren für den Einzelnen oder die Allgemeinheit ergab sich durch die bekannte altlastrelevante Nutzung einer Eigenbedarfstankstelle. Für den Altstandort war daher vor der Durchführung von Abbruchmaßnahmen eine historische Erkundung (HE) durchzuführen.

Ziel der HE ist es, möglichst lückenlose Informationen und Erkenntnisse über die frühere und gegenwärtige Nutzung der Fläche zu gewinnen und belastbar zu dokumentieren. Es sind sämtliche kontaminationsverdächtige Teilflächen und Nutzungen des Standortes zu ermitteln und zu erfassen. Das Ergebnis der HE soll als Grundlage für die Erarbeitung eines Untersuchungskonzeptes für eine orientierende Untersuchung (OU) dieses Altstandorts dienen.

Die Mull & Partner Ingenieurgesellschaft wurde mit der Durchführung der historischen Erkundung für den o.g. Standort beauftragt.

Zu der im Zusammenhang mit der Nutzung durch einen Getränkegroßhandel (1959 – 2014) betriebenen Eigenbedarfstankstelle gehörten zwei unterirdische Behälter (5 m³ VK und 10 m³ DK) sowie eine Zapfsäule. Es ist nicht dokumentiert, ob diese Behälter stillgelegt und/oder ausgebaut wurden. Dieser Bereich wurde im Rahmen der HE als kontaminationsverdächtige Fläche (KVF) aufgenommen.

Es wurde ein weiterer Handlungsbedarf in Form einer orientierenden Untersuchung mit folgendem Konzept vorgeschlagen. Zur Überprüfung, ob die Behälter noch vorhanden sind, sollten dafür zunächst ca. 6 Suchschachtungen im Bereich der ehem. Tankstelle durchgeführt werden: