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Im Erdreich befindliche Kampfmittel aus

Im Erdreich befindliche Kampfmittel aus dem Zweiten Weltkrieg sind bis heute ein potenzielles Risiko für geplante Bauvorhaben. Um dieses Risiko bewerten und bei der weiteren Planung berücksichtigen zu können, bietet M&P seinen Kunden Kampfmittelvorerkundungen anhand von Luftbildauswertungen an. Zur Vorbereitung einer aussagekräftigeren Luftbildauswertung lässt M&P zuvor das Angriffsgeschehen und die Kriegsereignisse anhand historischer Quellen und Fachliteratur von einer unternehmenseigenen Fachgruppe aus Historikern, Geografen und Geoinformatikern rekonstruieren. Diese Hintergrundinformationen liefern wertvolle Hinweise bei der Suche nach kampfmittelrelevanten Objekten im Luftbild. Umgekehrt kann die Luftbildauswertung aber auch der historischen Recherche Impulse zu gezielten tiefergehenden Untersuchungen geben, wie das Beispiel einer Kampfmittelvorerkundung in einer kleinen Gemeinde in Süddeutschland zeigt.

Bei diesem Projekt stach ein Zeitzeugenbericht aus dem Jahr 1945 heraus. Er lieferte detaillierte Beschreibungen einer großen Explosion, bei der mehrere Tonnen Schießpulver vernichtet worden sein sollten. Auch Angaben zum ungefähren Sprengort, einem Waldgebiet, sowie zu weitreichenden Sachschäden in der Umgebung fanden sich in dem für glaubwürdig erachteten Zeitzeugenbericht. Bei derartigen Sprengungen ist mit Auswurfradien von bis zu einem Kilometer zu rechnen. Es musste also untersucht werden, ob durch die Explosion Kampfmittel und/oder unverbrannter Sprengstoff bis in das im Rahmen der Kampfmittelvorerkundung betrachteten Untersuchungsgebietes hätten geschleudert werden können. Dabei galt es zunächst den Ort der Explosion genau zu lokalisieren. Es erschien unwahrscheinlich, dass ein solches Ereignis keine luftbildsichtigen Spuren hinterlassen hatte. In einem Luftbild, das nur wenige Wochen nach der Sprengung aufgenommen worden war, fanden sich jedoch trotz gezielter Suche keine Hinweise auf einen Explosionskrater. Die Vermutung lag nahe, dass sich der Krater innerhalb eines bis heute existierenden kleinen Waldes befand und daher im Luftbild unsichtbar war. Doch auch ein eigens beschafftes digitales Geländemodel (DGM), welches die heutige Bodenstruktur unabhängig von Waldbedeckung darstellt, lieferte keine neuen Hinweise zu einem möglichen Sprengort.

Damit schienen die Möglichkeiten der Luftbildauswertung ausgeschöpft und noch immer war nicht eindeutig geklärt, ob es durch die Explosion zu einer Kampfmittelbelastung im Bereich des geplanten Baufeldes gekommen sein könnte. Das Staffelholz wurde daher wiederum an das Expertenteam für die historischen Recherchen übergeben. Ihnen gelang es schließlich, einen Zeitzeugen ausfindig zu machen, der die Sprengung bestätigen und exakt lokalisieren konnte und sogar die Frage nach dem Verbleib des Kraters klärte. Demnach sei der damalige Sprengkrater in der Nachkriegszeit überbaut worden und deshalb weder in aktuellen Luftbildern noch auf dem DGM zu sehen. Mit dem Wissen um den Sprengort konnte der Krater nun auch im historischen Luftbild ausfindig gemacht werden. Es zeigte sich, dass dieser nahezu unsichtbar im Schlagschatten hoher Bäume lag (s. Abbildung).

So gelang es dank der verschiedenen Fachexpertisen von M&P und deren enger Zusammenarbeit die vermeintlichen Widersprüche zu klären.  Aus der Entfernung des nun sicher bestimmten Sprengplatzes zu dem Untersuchungsgebiet ergab sich eine belastbare Bewertung des Kampfmittelrisikos für das Bauvorhaben des Kunden.

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